Chatelard

Zwischen Le Chatelard VS (Station der MOMC) und der Krone der Emosson-Staumauer gibt es eine einzigartige Verbindung durch eine Kombination von Standseilbahn, Schmalspurbahn und gummibereifter Standseilbahn.

Die Entwicklung der Anlagen geht auf das Jahr 1920 zurück, als die SBB/CFF eine Kraftwerksanlage anlegten, für die eine Staumauer auf etwa 1800 Meter Höhe angelegt wurde. Die Standseilbahn wurde entlang der späteren offenen Druckleitungstrasse errichtet und ist mit bis zu 87 % Steigung eine der steilsten der Welt. Die Konstruktion bedingte einige technische Besonderheiten: so gibt es Portale mit obenliegenden Seilführungsrollen, weil das Zugseil in Kehlen der Strecke nach oben aufsteigt. Am Beginn des oberen Drittels nimmt der jeweils bergwärts fahrende Wagen einen Vorstellwagen mit Ballastgewicht auf, um das Gewicht des talseitigen, immer länger werdenden Seiles (es gibt kein Gegenseil) auszugleichen.


Seit 1935 wurde die Anlage auch öffentlich betrieben, jedoch drohte 1968 die Stillegung, als die alte Staumauer durch die größere, weiter talseitig gelegene Mauer ersetzt und die Druckrohrleitung, für deren Wartung die Standseilbahn bis dahin benötigt wurde, durch eine andere, unterirdisch angelegte, ersetzt wurde. Es gelang jedoch einigen engagierten Freunden der Anlage, alles zu übernehmen und zu touristischen Zwecken weiter zu betreiben. Daraus ist die private Gesellschaft Gesellschaft Parc d'Attraction du Châtelard VS entstanden.

Die Schmalspurbahn fährt vom oberen Endpunkt der Standseilbahn zum Fuß der neuen Staumauer. Sie benutzt die Trasse der früheren Bau-Feldbahn des alten Staudammes, wurde jedoch nach 1968 auf dieser neu aufgebaut. Das Rollmaterial stammt aus der Bergwerkstechnik, es sind vor allem Akkuloks, eine Dieselok als Reserve und eine Dampflok für besondere Einsätze.

Die Verbindung zwischen Endpunkt der Standseilbahn und Staumauerkrone ist neu und wurde erst nach 1968 angelegt. Anfangs gab es nur einen steilen Weg, dann baute man dort eine ziemlich eigenwillige Einschienen-Zahnradbahn mit 2x10 Sitzplätzen und Antrieb durch Benzinmotoren, wobei man auf eine Technik zurückgriff, die Weinbauern in steilen Weinbergen einsetzen. Nach 11 Jahren wurde diese ersetzt durch eine neu errichtete Standseilbahn, die auf Gummireifen fährt und über Kabinen verfügt, die sich der Hangneigung hydraulisch anpassen.